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Mecksikon – Entdecker Tipp

  

 


Die Burganlage bei Schlagsülsdorf

Östlich von Schlagsülsdorf befinden sich noch eindrucksvolle Zeugnisse einer dreiteiligen mittelalterlichen Ritterburg. 

Die festungsähnliche Anlage wurde zwischen 1291 und 1308 errichtet. Wer sie einst erreichen wollte, musste zunächst einen 40 Meter langen Damm überqueren und anschließend ein Tor zum Vorhof und eine Zugbrücke durchschreiten. Die gesamte Burganlage umgrenzte ein Außenwall, wobei der Schutz an besonders gefährdete Stellen mit einem zweiten Wall plus Graben verstärkt wurde. Auch Wirtschafts- und Vorhof waren mit Graben und Wall geschützt.

Als Wohnort des Ritters und wehrhafter Rückzugsort diente der Bergfried – ein Fachwerkturm, der auf dem Turmhügel erbaut worden war. Er war ebenfalls von einem breiten Graben und mit einem hohen Wall umgeben.
Anfangs lebte hier Otto von Plöne, der ein berüchtigter Raubritter gewesen sein soll. Vor Ort informiert eine Schautafel der Unteren Denkmalschutzbehörde Nordwestmecklenburg und des Dorfvereins Thandorf e. V. über die Anlage und ihre Geschichte: … mehr

Foto: Landkreis Nordwestmecklenburg, Einblicke Nr. 9


Zu den ältesten Häusern Rostocks gehört das um 1490 errichtete Hausbaumhaus in der Wokrenter Straße. Seinen Namen trägt es aufgrund seiner Konstruktion:

Auf einem Granitfindling steht ein mächtiger Eichenstamm – der „Hausbaum“ – und übernimmt als tragende Säule die Last der Holzbalkendecken im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss. Erhalten ist aber nicht nur der Eichenstamm, sondern weitestgehend auch die ursprüngliche Aufteilung des früheren Kaufmannshauses. Die geräumige Diele diente als Arbeits- und Wohnraum, hier wurden auch Waren empfangen und zwischengelagert, bis sie mit einer Seilwinde in die drei Speichergeschosse oder den Keller transportiert wurden.

1625 erfolgten umfangreiche Umbauten, in deren Folge die früheren Speichergeschosse zu Wohnungen wurden. Bis 1979 erfüllten sie diesen Zweck, wobei der Wohnkomfort ohne nennenswerte Modernisierungen recht dürftig gewesen sein dürfte. Erst 1981 bis 1983 wurde das Haus saniert und restauriert und diente fortan als „Haus der Architekten“. Anfang der 2000er Jahre erfolgte eine weitere Sanierung, seitdem ist das Gebäude öffentlich zugänglich.
Ihr erkennt es an seinem spätgotischen Giebel: … hier.

Abb.: Der Hausbaum ist die tragende Säule des Hauses und steht auf einem Sockel aus Granit. Foto: Bluhm


Wusstet Ihr, dass die Grevesmühlener in ganz Mecklenburg „Krähen“ genannt werden?
Warum, wird in verschiedenen Sagen berichtet. Zwei davon findet Ihr im Mecksikon.

Eine erzählt, dass der Münzmeister Michael Eickhoff bis 1540 das Geld der Stadt anfertigte. Sein Zeichen war eine Eichel, die er auf jede Münze schlug. Sein Nachfolger, Joachim Dalemann, prägte Goldmünzen und auch kleinere Silbermünzen. Diese trugen das Wappen der Stadt – einen halben Stierkopf und ein halbes Mühlenrad – und sein eigenes Zeichen, eine Krähe. Deshalb wurden die kleinen Silbermünzen bald auch „Krähen“ genannt. Es dauerte nicht lange, bis die Bezeichnung des Grevesmühlener Silbergeldes auch auf die Bewohner der Stadt überging. Eine zweite Erklärung dreht sich um einen Vorfall an der Stadtmauer, einen Weesbaum und eine schlaue Krähe.

Aber schaut selbst, denn GREVESMÜHLEN-TV hat diese Legende sogar nachgespielt: … hier.
Abb.: „Der Münzmeister“, Zeichnung von Rebecca Wilms. Stadtmarketing Grevesmühlen


Das in unmittelbarer Nähe zur Müritz gelegene Gutshaus Ludorf ist eines der ältesten Herrenhäuser Mecklenburg-Vorpommerns. Der 1698 von Adam Levin von Knuth errichtete Klinkerbau erinnert an die klassischen Formen des den dänischen Frühbarock und zeigt die enge Verbindung des Bauherren mit dem Königreich Dänemark, in dessen Diensten er einst gestanden hatte. Das rund 4000 Hektar große Areal wurde bis 1945 fast kontinuierlich von nur einer Adelsfamilie bewohnt und bewirtschaftet. Da das Gut teilweise über die weibliche Linie vererbt wurde, wechseln jedoch die Namen der Besitzer: zunächst die Familie von Morin (auch Marin) und von der Kerberg, dann die Familie von Knuht, die das Herrenhaus errichteten und bis 1901 Eigentümer blieben. Durch Heirat gelangte das Gut 1840 an die Familie Schulse bzw. 1938 an Familie Schulse-Bülow, die es bis 1945 bewirtschafteten.
Nach der Enteignung war das Gutshaus Unterkunft für Kriegsflüchtlinge, 1946 stellte die Sowjetmacht das Gebäude unter Denkmalschutz. Zu DDR-Zeiten wurde es als Gemeindehaus genutzt. 1998 erwarb die Familie Achtenhagen das Anwesen und eröffnete hier zwei Jahre später ein Hotel sowie ein Restaurant.
Hausherr Manfred Achtenhagen führt in mehreren kurzen Videos im Mecksikon kurzweilig durch das Haus und seine Geschichte. 

Zu den schönsten Anekdoten zählen sicherlich die Entdeckung der historischen Deckenmalereien mit Szenen aus Ovids „Metamorphosen“ und die Rückgabe der Original-Gutsbibliothek mit über 400 Bücher aus den Jahren 1750 bis 1945.
Aber schaut selbst: … hier.

Foto: Gutshaus Ludorf