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Mecksikon – Entdecker-Tipp

    

    


Die einstige Wassermühle in Rüting!

Schon vor vielen Jahrhunderten staute man die Stepenitz am Dorf Rüting im Landkreis Nordwestmecklenburg zu einem Mühlenteich. Um 1750 entstand das noch heute erhaltene, denkmalgeschützte Mühlengebäude. Die einstige Wassermühle von Rüting war ursprünglich ein eingeschossiger Fachwerkbau, der aber viele Umbauten erfuhr. Zeitweise waren drei Wasserräder als Antrieb vorhanden. Zuletzt drehte sich hier ein 5,40 Meter großes eichenes Wasserrad, das eine Leistung von 21 PS entwickelte. Bereits 1916 war die Mühle allerdings von den Behörden stillgelegt worden, arbeitete aber bis 1963 weiter. Danach wurde in der Mühle eine Wohnung eingerichtet und die Mahltechnik ging größtenteils verloren. Nach 1990 erfolgten weitere Umbauten. Am Giebel des Hauses ist eine seltene hölzerne Turbine erhalten. Wir empfehlen, die Besichtigung mit einem Besuch des Eiscafés in Rüting zu verbinden. 😊

Im nahen Diedrichshagen – einem alten Bauerndorf – findet Ihr zum Teil reetgedeckte historische Bauernhäuser und eine denkmalgeschützte Kirche mit einer Orgel aus der berühmten Orgelwerkstatt Friese sowie Glasmalereien von 1601.
Mehr erfahrt Ihr im Mecksikon: … hier, auch zur Dorfkirche gibt es einen Beitrag: … hier.

Foto: Archiv Mühlenverein M-V



Fünf Kilometer von Wismar entfernt, zwischen Metelsdorf und Schulenbrook, befindet sich ein sechs Kilometer langer Natur- und Geschichtswanderweg.
Er führt auch am Findlingsgarten in Metelsdorf vorbei – ein interessantes Ausflugsziel mit idyllischem Rastplatz.

Dreimal rollten die Eismassen über Mecklenburg-Vorpommern. Dabei schoben sie aus den skandinavischen Gebirgen große Steine vor sich hin. In Metelsdorf lassen sich einige der Findlinge entdecken. Im Mittelpunkt der 2000 Quadratmeter großen Grünfläche befindet sich ein riesiger Granitstein, der etwa 1,8 Milliarden Jahre alt ist und aus der schwedischen Region Småland stammt. Zu ihm haben sich weitere Granite gesellt. Dank einer guten Beschilderung erfährt der Besucher alles über deren Alter, Herkunft, Farbe und Nutzung. Außer den Findlingen lassen sich auf dem Rundweg auch ein eiszeitliches Soll, ein Hügelgrab und die Metelsdorfer Quellen bestaunen. Letztere haben die Stadt Wismar 400 Jahre lang über Holzrohre und freies Gefälle mit frischem Wasser versorgt.
Mehr im Mecksikon: … hier.

Foto: Dürten Fuchs


 

Die Dorfkirche in Bäbelin

Der Ort gehört heute zu Züsow im Landkreis Nordwestmecklenburg und wurde 1232 erstmals erwähnt, als der Mecklenburger Fürst Johann I. dem Bischof Brunward von Schwerin dort zehn Hufen verlieh. Der Kunsthistoriker Friedrich Schlie wusste um 1900 zu berichten, dass Bäbelin zu jenen Dörfern gehörte, „aus welchem die wendische (slawische, d. Verf.) Bevölkerung nur mit größter Mühe durch deutsche Kolonisten hat ersetzt werden können“. Eine Kirche oder Kapelle wird ab 1306 erwähnt, weshalb das 14. Jahrhundert gelegentlich als Entstehungszeit genannt wird. Die heutige Bäbeliner Kirche ist jedoch ins 15. Jahrhundert zu datieren, der jetzige Turm stammt sogar erst aus dem Jahr 1872.

Zum Inventar der Bäbeliner Kirche gehören kleine Glasmalereien aus dem 15. Jahrhundert mit Christus als Schmerzensmann und der Heiligen Katharina als Motiven sowie mit Darstellungen von Bauernfamilien, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Dem Geschmack der Zeit folgend, erhielt die Kirche 1860 eine neugotische Ausstattung, zu der auch ein Altarbild (1861) von Gaston Lenthe gehört, das die Kreuzabnahme zeigt.

Die Jahre der DDR überstand die Bäbeliner Kirche in letztlich sehr schlechtem Zustand. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen brachten Mitte der 90er-Jahre die Rettung, finanziert auch mit Unterstützung durch EU-Gelder und durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

Heute ist die Bäbeliner Kirche – mitten im Dorf auf einer kleinen Anhöhe gelegen – wieder ein sehenswertes Zeugnis mecklenburgischer Siedlungs- und Kirchengeschichte. Auf dem Friedhof sind einige alte Steine und Kreuze erhalten. 
Im Mecksikon erfahrt Ihr mehr, dort ist auch ein Foto des Innenraums mit Blick auf den Altar abgebildet: … hier.

Foto: Dörte Bluhm / Blick auf den Chor der Bäbeliner Kirche.


Mecklenburg hat mit dem Residenzensemble Schwerin nicht nur ein neues Weltkulturerbe, sondern auch ein neues Nationales Naturmonument – in Ivenack!

Die Methusalem-Eiche wurde am 2. Juli zur 50. Nationalerbe-Eiche Deutschlands erklärt. Sie ist 35,5 Meter hoch, ihr Stammumfang misst knapp 12 Meter.  Das Alter dieser Eiche wird auf 850 Jahre geschätzt, sie ist damit der älteste Baum Mecklenburgs.
Fünf der unzähligen in Ivenack wachsenden Eichen zählen zu den ältesten Bäumen Europas. Das Waldstück, in dem sie stehen, gehörte einst zum Gutspark und ist heute der Ivenacker Tiergarten. Auch mit Kindern ist das ein schönes Ausflugsziel: Gerade wurden hier fünf kleine Ferkel der alten Hausrasse Turopolje geboren. Außerdem gibt es neben tollen Spazierwegen auch einen Baumkronenpfad sowie einen Naturlehrpfad. Im restaurierten Barockpavillon ist eine Ausstellung zu sehen, wo Ihr Interessantes über den Wald, seine Bewohner und die Geschichte der Region erfahren könnt.

Das genaue Alter der berühmten Ivenacker Eichen ist nicht zu ermitteln. Das Gebiet, in dem die ältesten Bäume vor fast 1000 Jahren gekeimt sind, war damals kein Urwald mehr. Die dort seit mehreren Jahrhunderten siedelnden Slawen nutzten die Wälder als Futterquelle für ihr Vieh. Schweine, Rinder, Ziegen und Schafe wurden durch den Wald getrieben und sorgten durch den Verbiss für lichten Bewuchs. Die Siedler achteten aber darauf, dass genug Bäume wachsen konnten, die für Bau- und Brennmaterial und in diesem Fall auch für Eicheln sorgten. Als Futter gehörten diese zu den alltäglichen Vorräten. Den Slawen folgten deutsche Bewohner, die die Praxis des „Hudewalds“ fortsetzten. Ab dem 13. Jahrhundert bewirtschaftete das Zisterzienserinnenkloster Ivenack den Wald, bis es nach der Reformation aufgelöst und zu einem herzoglichen, später ritterlichen Gut wurde.
Mehr erfahrt Ihr im Mecksikon:… hier.

Foto: Landesforst M-V / Eine der fünf uralten Eichen in Ivenack.


Der steinerne Wegweiser in Jesendorf ist ein Zeugnis der Mobilität aus den letzten Jahrhunderten. 

Er stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert, steht heute am Kreisverkehr und einst weiter westlich, im Bereich des heutigen Kiesabbaus.
Der in den Stein geschlagene Schriftzug „Jesendorff“ ist noch gut erkennbar. Die drei Einkerbungen sind beim Herstellen des Steins durch einen „Steinschläger“ entstanden. Erfahrene Steinschläger erkannten Sollbruchstellen im Gestein, schlugen hier hölzerne Pflöcke ein, die sie mit Wasser tränkten. Die Pflöcke quollen auf und brachten den Stein an der gewünschten Stelle zum Zerbersten. Beim Jesendorfer Wegweiser hat das nicht optimal geklappt, weswegen die Einkerbungen zu sehen sind.

Das 1235 erstmals urkundlich erwähnte Jesendorf nordöstlich des Schweriner Sees liegt an der einstigen Handelsroute Lübeck – Güstrow und weiter nach Greifswald. 
Die Menschen waren aus den unterschiedlichsten privaten oder beruflichen Gründen zu Fuß, zu Pferd, mit Ross und Wagen oder später per Kutsche unterwegs. Die einen nur ein paar Kilometer, die anderen über für damalige Verhältnisse weite Strecken. Immer wieder verzweigte sich die Straße – die über Jahrhunderte aus Sandwegen bestand, die bei starkem Regen weggespült wurden –, sodass Fremde sich orientieren mussten. In Jesendorf etwa konnte man auch auf die Routen nördlich nach Wismar und südöstlich nach Sternberg gelangen, wenn man falsch abbog.
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Foto: Henning Müller, Alt Meteln


Das Museum Neukloster gehört zum Hofensemble des einstigen Benediktinerinnenklosters und zeigt neben wechselnden Sonderausstellungen die Dauerausstellung „Neukloster in Mecklenburg von 1170 bis in die Gegenwart“. 

Das Museum wird durch den 1998 gegründeten Museumsverein Neukloster e.V. mit finanzieller Unterstützung der Stadt Neukloster betrieben und von ehrenamtlichen Mitgliedern betreut. Es ist ganzjährig von Dienstag bis Samstag in der Zeit von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Im Garten der Anlage werden alte Heilpflanzen und eine Gesteinssammlung gezeigt. Einige Handwerksgeräte der Büdner und Kleinbauern komplettieren die Ausstellung.

Das Museumsgebäude schließt seit der Sanierung im Jahr 2003 als Fachwerkhaus den Kreis des historischen Ensembles mit Kirche, Glockenturm, Propsteigebäude und Jugendscheune um den gepflasterten Klosterhof. Das eindrucksvollste Gebäude des Areals ist die um 1400 errichtete ehemalige Propstei.
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Foto: Landestourismusverband M-V. / Das Museum Neukloster ist Teil eines 1219 entstandenen Klosterareals – ein Besuch lohnt sich!


In Mühlen Eichsen war die seit 1230 nachgewiesene Wassermühle namensgebend für den Ort.  

Sie liegt am Fuß der Kirche und an der Stepnitz, wo die Landstraßen von Ratzeburg nach Wismar und von Schwerin nach Grevesmühlen den Fluss überqueren. Nach den Schlossregistern des 15. Jahrhunderts belieferte die Eichsener Mühle neben der Mühle in Banzkow und den Schweriner Mühlen die herzogliche Küche, das Back- und das Brauhaus sowie den Keller des Schweriner Hofs. Um 1700 hatte die Wassermühle zwei Gänge, womit sie durchaus zu den größeren dörflichen Mühlen zählte. Sie wurde bis ins 19. Jhdt. von den Besitzern des Gutes regelmäßig verpachtet. 1899 ließ der damalige Gutsbesitzer Ernst von Leers das bis heute vorhandene Mühlengebäude an der Stepenitz erbauen.
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Der Vorgängerbau war 1872 übrigens von Carl Malchin gemalt worden. Das Gemälde befindet sich im Schweriner Museum.

Foto: Volker Schrader, https://www.kuestenland-mv.de/


Das Rostocker Ständehaus!   

Das neugotische Ständehaus neben dem Steintor beeindruckt durch seine vielgestaltige Fassade – ganz im Stil des Historismus.
Das imposante Gebäude geht auf die Mecklenburger Landstände zurück, die bis 1918 Teil des politischen Machtgefüges im Land waren.

Ende der 1880er-Jahre beauftragten sie den bekannten Baurat Gotthilf Ludwig Möckel mit der Planung eines Repräsentations- und Verwaltungsgebäudes – dem heutigen Ständehaus. Es wurde 1889 bis 1893 an der Stelle des 1880 abgebrannten Theaters gebaut und reihte sich ein in die repräsentativen Gesellschaftsbauten jener Jahre: das benachbarte und 1944 zerstörte Post- und Telegrafenamt, das Hauptgebäude der Rostocker Sparkasse am anderen Ende der Wallstraße, das 1895 eröffnete und ebenfalls 1944 bombardierte neue Stadttheater (heute steht hier das Gebäude der Ostseezeitung) und schließlich das 1903 eröffnete Kunst- und Altertumsmuseum jenseits des Rosengartens (heute die Societät Rostock Maritim).

Nach der Novemberrevolution 1918 und den einhergehenden Machtveränderungen verlor das Ständehaus seine ursprüngliche Funktion und wurde bis 1953 als Gerichtsgebäude genutzt. Es folgte bis 1990 eine Ära als Haus der Volksarmee, bevor es 1992 zum Sitz des Oberlandesgerichts Rostock wurde.
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Das Ständehaus (links) und das Rostocker Steintor.
Foto: Hansestadt Rostock / Fotoagentur Nordlicht


Jugendtempel Schwerin 

Anfang des 19. Jahrhunderts war der Bau von Tempeln in Parkanlagen weit verbreitet. Auch Schwerins malerischer Schlossgarten, an dessen Planung der königlich-preußische Gartendirektor Peter Joseph Lenné beteiligt war, ziert ein schmucker Pavillon als romantischer Aussichtspunkt: der „Jugendtempel“.

Der erste der klassizistischen Rotunden wurde vermutlich 1822 aus Holz und nach Plänen des Baumeisters Johan Georg Barca errichtet und 1836 bei einem Unwetter zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte 1837. In diesem Jahr wählte der Erbgroßherzog die Stadt Schwerin als Regierungssitz und ordnete zahlreiche Verschönerungen an – unter anderem auch im Schlossgarten.

Der Bauplan des verantwortlichen Baumeisters Wünsch ist nicht erhalten, auch nicht der des darauffolgenden neuen Tempels, der wahrscheinlich 1881 den verwitterten Holzbau ablöste. In dieser Zeit erhielt der Säulenbau den Namen „Jugendtempel.“
Er wurde 1964 abgerissen. 2010 beschlossen die Kreishandwerkerschaft Schwerin, der landeseigene Betrieb für Bau-und Liegenschaften und der gemeinnützige Verein der Freunde des Schweriner Schlosses e.V. eine Kooperationsvereinbarung für den Wiederaufbau des „Jugendtempels“. Der Pavillon wurde 2014 durch Spenden in Höhe von 300.000 Euro wieder errichtet – nach den ursprünglichen Plänen von Baumeister Barca. Die von 8 Säulen getragene schiefergedeckte Kuppel wird von einer goldenen Kugel gekrönt. Im Kuppelinneren steht – passend zur aktuellen Jahreszeit – geschrieben: „O sterbliche Menschen, lobpreiset den Schöpfer der schönen Natur. Er segnet die Saaten, belaubet die Haine, macht blumig die Flur.“ 

Mehr erfahrt Ihr im Mecksikon:  … hier.

Foto: Dürten Fuchs


 

Das Wassertor in Wismar!

Das 1450 erbaute prächtige Wassertor gehörte einst zur vier Meter hohen Stadtmauer und war eines von fünf Stadttoren. Es ist das letzte erhaltene Stadttor und wurde 1992/93 restauriert. Der Volksmund nannte es übrigens „Helleporte“ – Höllenpforte. Nicht überliefert ist, ob der Hafen oder die Stadt mit der Hölle gemeint war 😊.

Das Wassertor bot im Norden den Durchlass zum Hafen, wo Schiffe aus Westeuropa, Skandinavien und dem Baltikum ihre Waren anlandeten oder an Bord nahmen. Dazu zählten Hering aus Schonen, Lüneburger Salz, Wismarer Bier und Bernstein aus der östlichen Ostsee.

Das Wassertor hat zwei spätgotische, unterschiedliche Giebel: zur Hafenseite hin einen Dreiecksgiebel, zur Stadtseite einen Treppengiebel mit sechs schmalen Blendbögen. Außerdem sind an der Hafenseite zwei Stadtwappen aus dem 16. Jahrhundert sichtbar. Der Tordurchgang wird von einem Pilaster aus der Wasserkunst geschmückt.

Mehr erfahrt Ihr im Mecksikon: https://www.mecksikon.de/?p=article&aid=1006#a_image_carousel

´Abb.: Das Wassertor (Bildmitte) von der Hafenseite, links im Bild das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Zollamt. Foto: TZ Wismar, Dock 30


Die Rostocker Wallanlagen   

Bei diesen frühlingshaften Temperaturen empfehlen wir Euch einen Spaziergang durch „den Wall“ – eine grüne Oase, die aus Rostocks Jahrhunderte altem Befestigungssystem hervorgegangen ist.

Im Mittelalter umschloss eine etwa 3.400 Meter lange Mauer die damalige Stadt – als reiches Mitglied der Hanse konnte sich Rostock selbstverständlich einen steinernen Schutz mit gut gesicherten Toren leisten. Bis zum Aufkommen von Feuerwaffen reichte diese Mauer; um jedoch vor Kanonenbeschuss geschützt zu sein, bedurfte es anderer Mittel. Man legte Erdwälle und breite Wassergräben an und errichtete um 1620 mit Geschützen bestückte Bastionen.
Ab dem 19. Jahrhundert verloren auch die Festungen ihre strategische Bedeutung, außerdem behinderten die Anlagen die Ausbreitung der Stadt über den mittelalterlichen Kern hinaus. Tore und Mauern wurden nach und nach abgetragen, Erdwälle und Gräben wurden zu Grünanlagen wie beispielsweise dem Wall umgestaltet. Er zieht sich über 450 Meter entlang der Stadtmauer zwischen Kröpeliner Tor und ehemaligem Schwaanschen Tor.

Eine besondere Bewandtnis hat die „Teufelskuhle“, der Sage nach stand hier einst ein Schloss, dessen Besitzer sich mit dem Teufel anlegte.
Mehr erfahrt Ihr hier im Mecksikon.

Foto: Bluhm / Die Wallanlagen mit Blick vom Kröpeliner Tor.


Arsenal Schwerin 

Als Großherzog Paul Friedrich 1837 entschied, seine Residenz aus Ludwigslust nach Schwerin zu verlegen, musste auch die Garnison des Garderegiments einen repräsentativen Platz finden.
Nach Plänen des Hofbaurates Georg Adolph Demmler entstand 1840 am Südufer des Pfaffenteiches ein imposantes Gebäude im Stil florentinischer Palastarchitektur. Rund sechs Millionen Mauer- und Dachsteine wurden damals von den Ziegeleien auf den Inseln Kaninchenwerder und Ziegelwerder sowie dem Schelffeld (Schweriner Stadtteil Schelfwerder) geliefert. Die Baukosten betrugen 134.000 Taler. Der romantische Putzbau wurde um zwei unterschiedlich große Höfe errichtet und 1844 fertig gestellt. Das Gebäude war Kaserne und Waffenarsenal zugleich und schloss alle für das Militär wichtigen Einrichtungen mit ein.

Seit 1990 ist das Arsenal Sitz des Innenministeriums.
Es wurde bis 2003 in Stand gesetzt und erhielt dabei seine heutige Farbe.
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Foto: D. Fuchs


Nach den Entwürfen des 1838 in Zwickau geborenen Architekten Gotthilf Ludwig Möckel entstanden zahlreiche neugotische Kirchenbauten in Sachsen und Mecklenburg. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten hier bei uns im Land zählt sicherlich die Restaurierung des Doberaner Münsters. Im Zuge dieser Tätigkeit ließ sich der Architekt in der Nähe der Klosteranlage in Bad Doberan ein Haus bauen, das typisch ist für den Formenreichtum der Neogotik: das Möckel-Haus.

Das einstige Wohnhaus des Architekten ist auf jeden Fall einen Besuch wert: Nach einer umfassenden Sanierung sind neben originalen Farbgebungen viele interessante architektonische Details zu entdecken.
Die im Möckel-Haus befindliche Ausstellung widmet sich der Geschichte des ersten deutschen Seebades Doberan / Heiligendamm. Grafiken und Bilder vermitteln einen Eindruck der beiden Orte seit dem 18. Jahrhundert; Mobiliar, Reiseutensilien, Gepäckstücke und Bademoden geben einen Einblick ins touristische Leben vergangener Jahrzehnte. Weiter zurück reichen die Abteilungen zur Ur- und Frühgeschichte der Region sowie zum Zisterzienserkloster Doberan. Das Museum ist ab dem 1. Februar wieder geöffnet. Mehr im Mecksikon: … hier.

Foto: Tourist-Information Bad Doberan-Heiligendamm


Großsteingräber Groß Labenz 1 und 2

Der Bodendenkmalpfleger Ewald Schuldt entdeckte in Mecklenburg hunderte neue Bodendenkmale von der Mittelsteinzeit bis zur Slawenzeit und tausende archäologische Fundstücke. 1966 auch zwei Großsteingräber in Groß Labenz, die zwischen 3500 und 2800 Jahren v. Chr. – in der sogenannten Trichterbecherkultur – angelegt wurden.

Wenn Ihr sie besichtigen wollt, biegt Ihr an der Straße von Lasse nach Groß Labenz rechts auf eine ausgeschildete Zufahrt zum Feld ab. Hier befinden sich Parkmöglichkeiten sowie eine Informationstafel mit den Wegbeschreibungen für die Besichtigung der Großsteingräber 1 und 2, die knapp 200 Meter auseinanderliegen. Das Großsteingrab „Groß Labenz 2“ ist auf jeden Fall das interessantere und besser erhaltene Grab von beiden. Der Eingang befindet sich an der Südwest-Seite und besteht aus drei Jochen.

Auch vom knapp 21 Meter langen Hünenbett selbst sind die Steine größtenteils vorhanden. Es gibt Berichte von 1829, in denen erstmals von einer Durchsuchung des Grabinhaltes die Rede ist. In späteren Ausgrabungen wurden Reste von Gefäßen, Feuersteingeräte und zwei Pfeilspitzen zu Tage gefördert. Neben dem Grab stießen die Forscher auf Reste eines slawischen Tongefäßes aus dem 7. Jahrhundert: … hier …

Foto: Thomas Witzke