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Mecksikon – Entdecker Tipp (2023)

 


Blutbuchenallee 

Aktuell spielt ja ein Nadelbaum die Hauptrolle in unseren Weihnachtsstuben.   

Für das nächste Frühjahr aber möchten wir Euch einen Baum mit ganz besonderem Laub ans Herz legen – vielmehr eine ganze Reihe von Bäumen – nämlich die 300 Meter lange Blutbuchenallee zwischen Renzow und Pokrent! Die älteste und größte Blutbuchenallee Europas ist seit 1939 Naturdenkmal.
Stürme und Schädlingsbefall setzten ihr in der Vergangenheit zu, doch die Gemeinde pflanzte immer wieder neue Bäume. Der Name der Bäume geht auf die Blätter zurück, die sich aufgrund eines fehlenden Enzyms blutrot färben.
Blutbuchen gingen aus einer Mutation der Rotbuche hervor und sind schon seit dem
15. Jahrhundert bekannt: … mehr lesen.

Foto: Ilona Burscherl, www.pixabay,com


Museumsdorf Klockenhagen  

Das ganze Land ist eingeschneit, viele Tiere gehen in die Winterruhe. Museen manchmal auch!
Das Museumsdorf Klockenhagen nahe Ribnitz-Damgarten öffnet seine Türen erst wieder im Frühling – ist dann aber absolut einen Besuch wert. Es zeigt originale, historische Bauernhäuser aus drei Jahrhunderten, die das Bild der Mecklenburger Dörfer geprägt haben.
Den auf dem Foto abgebildeten Grundtyp des Niederdeutschen oder auch Niedersächsischen Hallenhauses brachten Siedler aus dem west- und nordelbischen Raum im 12./13. Jahrhundert zu uns. Typisch war die als Stallgasse dienende Mittellängsdiele, von der alle Räume des Hauses erreicht werden konnten. Sie mündete in große Giebeltore.

Im Laufe der Zeit änderte sich die Architektur und es kamen neue Gebäudeformen hinzu, zum Beispiel aus Preußen übernommene. Backstein löste das typische Lehmfachwerk ab, einstige Dächer aus Reet wurden mit Ziegeln oder Pappe gedeckt.
Im Freilichtmuseum Klockenhagen stehen rund 20 Gebäude, die aus 18 mecklenburgischen Dörfern hier wiederaufgebaut wurden: … mehr lesen.

Foto: Tourismusverband M-V / Ramminger


Großsteingrab Proseken

Das Großsteingrab Proseken ist nicht ganz leicht zu finden – und auch nur in den Herbst- und Wintermonaten zugänglich. Kein Weg führt dorthin, Besucher müssen warten, bis das umliegende Feld abgeerntet wurde – oder im Winterschlaf liegt.
Interessierte fahren mit dem Auto vom Ort Proseken kommend in Richtung Grambow, bis kurz vor Neu Weitenfeld eine ins Auge fallende Baumgruppe auftaucht. Hier informiert auch eine Tafel über die zwischen 3500 und 2800 v. Chr. entstandene Grabanlage. Vom (geschätzten) 17 x 10 Meter großen Hünenbett selbst sind nur noch neun Steine erhalten, die jedoch von beachtlicher Größe sind. Laut Bodendenkmalpfleger Ewald Schuldt handelt es sich bei der nicht ausgegrabenen Anlage um ein Ganggrab. Von der 6 x 2 Meter großen Grabkammer sind die meisten Tragsteine erhalten:  … mehr lesen.

Foto: Thomas Witzke


„Mühlenaltar“

Die wahrscheinlich um 1320 entstandene Kirche in Retschow bei Bad Doberan sieht von außen recht unscheinbar aus – beherbergt aber ein kunstgeschichtliches Juwel: den „Mühlenaltar“. Der Mittelschrein hat vier bewegliche Flügel, sind diese geschlossen, zeigt sich u.a. eine Sakramentsmühle. Mit dieser Abbildung versuchten die Zisterzienser, theologische Sachverhalte einfach zu vermitteln.
Gezeigt werden die vier Evangelisten, die in eine Mühle „das Wort Gottes“ hineingeben. Sechs Apostel drehen von beiden Seiten die Mühle – und unten heraus kommt ein Kelch mit dem Jesuskind sowie ein Spruchband „das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“.
Das Motiv ist eine bildliche Darstellung der Abendmahlslehre.
Durch Umklappen der Flügel wandelt sich das Motiv und die Passionsgeschichte wird gezeigt.
Neben dem „Mühlenaltar“ sind in Retschow zahlreiche mittelalterliche Malereien erhalten, von denen die ältesten über der Empore aus den Jahren um 1400 stammen:  … hier lesen!

Foto: Martin Poley, Medienverlag Küstenwind


 

In der Schweriner Schlossstr. 12, gegenüber dem Café Prag, steht dieses schmucke Gebäude. 


Es war von 1843 bis 1852 eine vornehme Unterkunft: das Hotel du Nord.
Georg Adolf Demmler errichtete das viergeschossige Palais mit klassizistischer Fassade im Auftrag des Großherzogs Paul Friedrich von Mecklenburg.
In der Belletage gab einen großen Tanzsaal, im Erdgeschoss einen Billardsalon.
In einem der 45 Zimmer soll auch der Dichter Hoffmann von Fallersleben einmal übernachtet haben.
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Foto: Dürten Fuchs /Fassadenansicht


Dieser prachtvolle, spätgotische Wandelaltar befindet sich in der Güstrower Pfarrkirche.

Er gilt als einer der wertvollsten Altäre Norddeutschlands und stammt aus der Brüsseler Werkstatt des damals international bekannten und tätigen Jan Borman.
Alle Schnitzereien wurden in Eichenholz geschaffen.
In geöffnetem Zustand zeigt er auf der Retabelwand 13 Darstellungen der Passion Christi und darunter Jesus und die 12 Apostel.
Auf dem linken Flügel sind Szenen aus Marias Leben dargestellt, auf dem rechten Flügel das Martyrium der Katharina von Alexandrien.
In der zweiten Wandlung sind die Apostel Paulus und Petrus zu sehen.
Der 1522 von der Güstrower Katharinenbruderschaft gestiftete Altar war während des Zweiten Weltkrieges in einer Schule eingelagert und zeigte danach deutliche Schäden.

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Foto: Martin Poley / Medienverlag Küsten-Wind


Wisst Ihr, wo und wofür dieser schöne Schwan steht?
Vor dem Doberaner Münster!

Er erinnert an die Legende um die Gründung der Stadt Doberan.
Nach der Niederlage gegen Heinrich den Löwen in der Schlacht bei Verchen 1164 ließ sich der slawische Fürst Pribislaw 1167 taufen und errichtete ­­1171 ein Zisterzienser-Kloster in der Nähe des Dorfes Althof.
Dieses wurde nach seinem Tod sieben Jahre später von Slawen zerstört.
1186 beschloss sein Sohn Heinrich Borwin I., ein neues Kloster zu bauen – und zwar genau dort, wo er bei seiner Jagd das erste Tier erlegen sollte. Der Sage nach schoss er mit Pfeil und Bogen auf einen Hirsch. Der Sturz des Tieres scheuchte einen Schwan auf, der aus dem Gebüsch flatterte und „Dobber, dobber!“ rief.
Das bedeutet in der slawischen Sprache „Gut, gut!“ und wurde als entsprechendes Omen gedeutet.
Also wurde hier das neue Zisterzienser-Kloster mit seiner prachtvollen Kirche – dem Doberaner Münster – errichtet.
Es gilt heute als „Perle der Backsteingotik“: lest hier!

Foto: Stadtverwaltung Bad Doberan