Rahmenprogramm am 17.10.2024
Christian Voß liest im Rahmen der 29. Schweriner Literaturtage
Unkel Bräsig, miehr as’n Unikum, nee’n Minsch mit Hart!
wann: am Donnerstag, 17.10.2024 um 18:00 Uhr
wo: im Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstraße 12, 19055 Schwerin
Die „Stromtid“ von Fritz Reuter erreichte im 19. Jahrhundert sensationelle Auflagenhöhen, von denen heutige Autoren meist nur träumen können. Dabei hangelt sich der 1810 in Stavenhagen bei Neubrandenburg geborene Fritz Reuter in diesem Roman, der in der hochdeutschen Übersetzung als „Das Leben auf dem Lande“ verlegt wurde, an einem mecklenburgischen Pachtbauern und dessen persönlichen Geschicken entlang.
Karl Hawermann, dessen Frau früh stirbt und ihn mit einer minderjährigen Tochter zurücklässt, muss sich fortan als Verwalter eines landwirtschaftlichen Gutes mit dem jungen Gutsbesitzer und dessen neuen, dem Kapitalismus verfallenen Nachbarn, anfreunden oder besser gesagt, abfinden. Ihm zur Seite stehen die Romanfiguren der Frau Pastorin und der des „Unkel Bräsig“. Und eben Letzterer zieht sich mit all seinen Schrulligkeiten, in denen er meist aber große Menschenkenntnis zutage treten lässt, wie ein guter Faden durch das Werk und bannt das Lesepublikum seit fast 160 Jahren. Die absolut nicht versteckte Kapitalismuskritik erschließt sich nicht zuletzt durch den von Bräsig propagierten Reformverein.
Christian Voß wird in seiner Lesung diesem häufig als Unikum präsentierten „Bräsig“ nachgehen und durch Rezitationen die Herzenswärme des alten Enspekter Bräsig aufzeigen.
Zur Person:
Christian Voß ist 1936 in Belitz (Mecklenburg) geboren und war lange Jahre Pastor in Zarrentin am Schaalsee.
In Rehna hatte er als Pastor im Ruhestand das Schreiben und Predigen in Platt entdeckt. Seit 2013 wohnt er mit seiner Frau in Rostock und ist als Autor und Übersetzer ins Plattdeutsche tätig.
Vorverkauf und Abendkasse: 3,00 € im Schleswig-Holstein-Haus
Veranstalter: Stiftung Mecklenburg in Kooperation mit dem Kulturbüro Schwerin